Chronik von 1988 - heute
Die anlässlich des 150-jährigen Jubiläums im Sommer 1988
geschriebene Chronik endete mit der Konzertankündigung für das
Jubiläumskonzert am 16.10.1988 im Rechbergsaal des Bürgerzentrum
Bruchsal.
Zuvor hatte die Kapelle am 19.6.1988 am Wertungsspielen des Blasmusikverbandes
Karlsruhe in Forst teilgenommen. Die Offiziellen des Verbandes zeigten sich
überrascht, dass das nur 27 Musiker starke Ensemble in der Oberstufe
meldete, man sah unseren Platz eher in der Mittelstufe. Den bis dahin durch die
hervorragende Arbeit des Dirigenten Wolfgang Wittke erreichten Stand konnte das
Orchester durch einen 1. Rang mit Belobigung deutlich beweisen.
Weitere Auftritte in 1988 waren am 27. Februar in der Martin-Schleyer-Halle
Stuttgart anlässlich der Wahlkampferöffnung der CDU zur Landtagswahl,
am 15. Mai auf der Landesgartenschau in Ettlingen, bei Veranstaltungen anderer
Vereine, dem Fasnachtsumzug des KBF und dem Sommertagszug. Auch im offiziellen
Auftrag der Stadt Bruchsal, so auch beim Neujahrsempfang im Bürgerzentrum,
war die Kapelle im Einsatz. Insgesamt wurde bei 22 Anlässen musiziert.
Am Vormittag des Jubiläumstages wirkte die Stadtkapelle musikalisch am
Gottesdienst in der Stadtkirche mit. Pfarrer Neidinger befasste sich in seiner
Predigt mit der Geschichte des Orchesters. Dabei stellte er das dem Gemeinwohl
dienende Wirken der Musiker heraus.
36 Musiker waren auf der Bühne, als Wolfgang Wittke den Taktstock zur
„Musik aus Südosteuropa“ hob. Vorwiegend slawisch geprägte
Musik aus dem Balkan und dem Donauraum erklang. Damit begann die Konzertreihe
„Musik der Völker“, welche das Orchester und sein Publikum bis
zum Jahre 2002 in 13 Konzerten um die Welt führte. Zahlreich konnte der 1.
Vorsitzende Harald Ott Persönlichkeiten der Öffentlichkeit
begrüßen. Nach seinen Ausführungen zur Geschichte der
Stadtkapelle sprachen der Oberbürgermeister Bernd Doll sowie der
Präsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe Fritz Hörter
Grußworte. Beide gingen auf die besonders in den letzten
zurückliegenden Jahren aufgetretenen Sachverhalte ein und wünschten dem
Orchester eine gute Zukunft. Das Konzert war ein voller Erfolg, Johann J.
Beichel, der für die „Bruchsaler Rundschau“ die Kritik schrieb,
vermerkte als Untertitel „Wolfgang Wittke entfachte beim Konzert zum 150.
Jubiläum wahre Beifallsstürme“.
1989 ging man daran, das bisher Erreichte zu festigen, deshalb wurde auf ein
Konzert verzichtet. 24 mal trat das Orchester bei verschiedenen Anlässen
auf. Höhepunkt war am Wochenende 9./10. Dezember eine Reise zur
französischen Partnerstadt St. Ménéhould in der
Champagne. Im dortigen „Hotel de Ville“ gab die Stadtkapelle mit 39
Musikern am Samstagabend ein Konzert, am Sonntagmorgen wurde der Gottesdienst in
der Kirche musikalisch umrahmt. Die Gastfreundschaft der französischen
Freunde war überwältigend, man fuhr tief beeindruckt von einem
außergewöhnlichen Wochenende nach
Hause.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren einige von der Musikschule ausgebildete junge
Musiker zum Orchester gekommen, welche in den folgenden Jahren
Leistungsträger wurden und sich durch besonderen Einsatz auszeichneten.
Stellvertretend sollen genannt werden Stefan Bieringer und Norbert Epli,
Trompete, Sandra Merkle (Pohner) Flöte, Ute Langrock (Liepold) Klarinette,
Armin Neff, Saxophon.
1990 war die Anschaffung einer Tuba notwendig geworden. Mit Unterstützung
der Firma Siemens war dies möglich, sie leistete zu den Gesamtkosten von DM
7000.— eine Spende von DM 5000.— , Walter Köhler hatte
sich dabei verdienstvoll
eingebracht.
Am 1. April fand das Frühjahrskonzert unter dem Titel „Musik aus
Großbritannien“ statt, 47 Musiker waren auf der Bühne. Das
Probenwochenende war vom 16. bis 18. März im Schullandheim Steinabad in
Bonndorf. Mit diesem Konzert war bereits das in den Folgejahren stets gute
Niveau der Kapelle erreicht. Das wurde dann auch durch Rundfunkaufnahmen
beim Süddeutschen Rundfunk am 26 Juni dokumentiert, die in der Folge
mehrfach gesendet wurden.
Der Blasmusikverband Karlsruhe ehrte in diesem Jahr die Musiker Horst Goldmann,
Walter Köhler, Helmut Mayer, Werner Rohrer und Josef Smuda für
40-jähriges und Gerhard Riedmüller für 30-jähriges Musizieren
im Bereich der Blasmusik. Im Vorstand ergab sich eine Änderung, anstelle von
Dietrich von der Pfordten wurde Andreas Deuser Kassierer. Insgesamt hatte die
Stadtkapelle in diesem Jahr 27 Auftritte.
1991 waren am 14. April 49 Musiker beim Konzert „Musik aus Russland“
beteiligt. In diesem Jahr trat die Kapelle insgesamt 19 mal auf. Im August wurde
zum Preis von DM 3564.-- ein neues Schlagzeug angeschafft.
1992 war „Amerika“ das Motto für das Frühjahrskonzert am
10. Mai, 54 Musiker nahmen daran teil. Ein Gemeinschaftskonzert mit dem
Musikverein Neuthard anlässlich der Bruchsaler Barocktage war am 13.
September im Bürgerzentrum. 20 Auftritte ergaben sich im Jahresverlauf. Der
Zugang neuer Musiker war in diesem Jahr erfreulich, 3 Abgängen standen 10
Neuzugänge gegenüber. Am Jahresende hatte man einen Bestand von 46
Musikern.
1993 stand „Musik aus Frankreich“ auf dem Programm für das
Jahreskonzert am 2. Mai. Auf Einladung der Partnerstadt St.
Ménéhould fuhr das Orchester am Wochenende 19./20. Juni zur
Mitwirkung bei der 60-Jahrfeier des Turnverein in die Champagne. Erneut konnte
man die überaus herzliche Aufnahme durch die Franzosen erleben. Der
Champagner am Festabend mundete sehr, bereitete aber einigen
vorübergehend Probleme. Nahezu ausgewogen war die Entwicklung des
Mitgliederbestandes, am Jahresende hatte man 45 Musiker. Bei der Versammlung am
21. Dezember wurde Stefan Bieringer, nachdem Walter Köhler nicht mehr
kandidierte, zum 2. Vorsitzenden gewählt.
1994 lautete am 8. Mai das Konzertmotto „Italien“. 52 Musiker nahmen
daran teil, Gäste waren Melanie Wittke und Bito Berluti als Sänger.
Beim Wertungsspielen des BVK erreichte man in der Oberstufe am 14. Mai einen 1.
Rang. 12 Auftritte ergaben sich im Jahresverlauf, am Jahresende hatte man 50
Musiker.
1995 war am 7. Mai „Skandinavien“ auf dem Konzertprogramm, 54 Musiker
waren auf der Bühne. Bei der Schlossfesteröffnung am 24. Juli regnete
es stark, mangels Publikum stand das Fass Eröffnungsbier der Kapelle zur
Verfügung. 18 Auftritte erfolgten in diesem Jahr und 49 Musiker waren es am
Jahresende.
1996 brachte das Frühjahrskonzert am 5. Mai mit 50 Musikern „Musik aus
Spanien“. Zuvor war am 7. Januar das Orchester zum Neujahrsempfang der
Stadt Bruchsal engagiert. Beim Bezirksmusikfest in Zeutern spielte die Kapelle am
14. Juli. 16 Auftritte hatte sie im Verlauf des Jahres, die Besetzungsstärke
am Jahresende war 48 Musiker.
1997 stand der Orient mit „Musik aus 1001 Nacht“ auf dem Programm, 49
Musiker nahmen teil. Beim Schlossfest am 12./13. Juli wirkte das Orchester wieder
mit. In der Lutherkirche wurde am 19. Oktober ein Kirchenkonzert
durchgeführt. Neue Wege ging die Kapelle am 9. November im Fanfarenheim mit
Stubenmusik. Ein Ensemble der Stadtkapelle begleitete am 23. November den
Katholischen Dekanats-Chortag in der Katholischen Kirche in Kronau. 13 Auftritte
hatte das Orchester im Jahresverlauf, 49 Musiker waren es am Jahresende. Bei der
Hauptversammlung am 16. Dezember wurde Daniela Specht zur Kassiererin
gewählt, nachdem Andreas Deuser nicht mehr kandidierte.
1998 war das Programm für das Frühjahrskonzert am 26. April
„Lateinamerika“. Höhepunkt dabei war die Mitwirkung von Melanie
Wittke. Eine Einlage durch ein Tanzpaar und Gesang sowie Musizieren durch eine
Combo rundeten das Programm ab. 56 Musiker waren auf der Bühne. Im Publikum
befand sich eine Abordnung der „Musikgesellschaft Oberrüti“ aus
der Schweiz. Der Posaunist Andreas Deuser hatte die Kontakte zu diesem Orchester
geknüpft. Am 28. März nahm die Stadtkapelle am Konzert
anlässlich der 100-Jahrfeier des Musikverein Büchenau im
Bürgerzentrum teil. Am 27. Juni war Wertungsspiel des
Blasmusikverbandes für Unterhaltungsmusik in Weingarten, in Klasse 2
erreichte das Orchester das Ergebnis „sehr guter Erfolg“. In der
Gaststätte „Schlachthof“ war es dann am 25. Oktober
mit einem “Bayerischen Abend“ zünftig. Bei der Offerta in
Karlsruhe spielte die Kapelle am Samstagnachmittag 7. November. 18 Auftritte und
am Jahresende 52 Musiker waren das Ergebnis für dieses
Kalenderjahr.
1999 stand am 25. April mit „Vom Bosporus zum Fujiyama“ Musik aus
Asien auf dem Programm, auch hier wirkte Melanie Wittke wieder mit, im weiteren
56 Musiker. Zuvor musizierte die Stadtkapelle am 10. Januar beim Neujahrsempfang
der Stadt Bruchsal im BGZ. Am 13. Juni war ein Platzkonzert im Auftrag der
Sparkasse Bruchsal. Höhepunkt des Jahres war die Einladung der
Musikgesellschaft Oberrüti zur Feier der Neuuniformierung. Wieder einmal
mehr genoss die Stadtkapelle eine überaus herzliche Aufnahme, man war tief
beeindruckt über das, was die dortigen Musiker an diesem Wochenende zustande
brachten. Am Ufer des Vierwaldstätter See in Weggis gab die Stadtkapelle ein
Platzkonzert, leider regnete es, dennoch nahm das unter Planen sitzende Publikum
begeistert Anteil am Programm. Weiterhin wurde im Rahmen des Festprogramms ein
Konzert geboten. Beim Schlossfest war die Kapelle wieder im Einsatz. Ein neuer
Höhepunkt war dann der in der Eingangshalle zum Schlachthof gebotene
„Bayrische Abend“. Im November erkrankte Wolfgang Wittke, Paul
Tarabin leitete für ihn bis Ende Februar des Folgejahres das Orchester. Bei
der Jahresabschlussfeier im Fanfarenheim nahm der Blasmusikverband Ehrungen
vor. Für 50 Jahre erhielt Walter Köhler aus der Hand des
stellvertretenden Verbandspräsidenten Walter Herzog die große goldene
Ehrennadel mit Urkunde des Bundes Deutscher Blasmusikverbände. Gerhard
Riedmüller wurde für 40 Jahre geehrt, weitere 10 Musiker und
Musikerinnen für 20 und 10 Jahre. Der 1. Vorsitzende Harald Ott erhielt die
goldene Verbandsehrennadel für besondere Verdienste. 16 mal war die Kapelle
in diesem Jahr im Einsatz, 54 Musiker waren es am Jahresende. Matthias Fuchs
wurde am 7. Dezember als Nachfolger von Klaus Haag, der nicht mehr kandidierte,
zum Schriftführer gewählt.
2000 musste durch die Erkrankung von Wolfgang Wittke das vorgesehene
Frühjahrskonzert ausfallen. Er nahm im März seine Tätigkeit wieder
auf. Zuvor hatte das Orchester wieder bei der Eröffnung der „Bruchsal
Woche“ gespielt. Im weiteren Jahresverlauf konzentrierte man sich auf
die Erarbeitung eines Swingkonzertes, das dann am 1. Oktober mit 41 Musikern in
der Eingangshalle des Schlachthofes stattfand. Die Atmosphäre des
Veranstaltungsortes und ein sehr engagiert vorgetragenes Programm begeisterte das
gut mitgehendes Publikum. Wie bei allen seiner Konzerte stellte Wolfgang Wittke
mit verbindenden Worten und fundierter Sachkenntnis den Übergang zwischen
den Musikstücken her. Auf Grund des großen Erfolges wurde am 25.
November im Ehrenberg-Saal des Bürgerzentrums das Konzert wiederholt.
Am 27. Mai machten die Musiker eine Busfahrt nach Reichenweyer (Riquewihr) ins
Elsass, dort gaben sie ein Platzkonzert. Im August verließ der belgische
Trompeter Hervé Vanthieghem die Kapelle, er war seit 23.8.1993 Mitglied
des Ensembles und ging aus beruflichen Gründen in die USA. 51 Musiker hatte
die Stadtkapelle am Jahresende, 14 mal wurde musiziert.
2001, am 14. Januar war die Stadtkapelle beim Neujahrsempfang der Stadt Bruchsal
wieder dabei. Schwerpunkt des Programms war Swingmusik, die auch bei diesem
Publikum bestens ankam. Das Frühjahrskonzert hatte „Afrika“ zum
Thema. Mit Gregoria Opuku-Boadu aus Ghana und Somora Mansare´ aus Guinea
hatte man zwei aus diesem Erdteil stammende Gäste engagiert, die Lieder
ihrer Heimat vortrugen. Die hervorragende von Margarete Zimmermann geschaffene
Dekoration trug ebenfalls wesentlich zum Gelingen des Abends bei, der als einer
der Höhepunkte der Veranstaltungsreihe zu betrachten ist. Die
„Weltladengruppe“ hatte im Foyer einen Stand zum Kauf von
Erzeugnissen der Dritten Welt aufgebaut, daneben wurde ein Gemälde mit
afrikanischem Motiv versteigert. Über DM 1000.— wurden für
diese soziale Arbeit für Waisenkinder in Ruanda eingenommen. Am 24. Juni
spielte die Stadtkapelle beim Sommerfest des Musikverein Obergrombach. Zum
Schlossfest kamen die Musikfreunde der Musikgesellschaft Oberrüti auf
Gegenbesuch. Ein Großteil der Besucher wurde im Gasthaus Graf Kuno
untergebracht, dort begrüßte die Stadtkapelle ihre Gäste
musikalisch. Die Musiker aus der Schweiz gaben am Samstag und Sonntag im Rahmen
des Schlossfestes zwei vielbeachtete Konzerte. Trotz des Regens hatten besonders
die jungen Musiker viel Spaß an dem Fest. Der Auftritt der Gastkapelle
hatte in der Presse ein nachhaltiges positives Echo. Musikalisch wurde
Bernd Doll zur Wiederwahl als Oberbürgermeister am 7. Oktober mit
einem Ständchen vor dem Rathaus gratuliert. Mit dem Lionsclub wurde am
17. November ein Benefizkonzert durchgeführt, das im BGZ vor ausverkauftem
Haus stattfand, Melanie Wittke wirkte als Sängerin mit. Auch diese
Veranstaltung war sehr gelungen und machte uns in Kreisen bekannt, die bisher
nicht zu unserem Publikum gehörten. 12 mal ist in diesem Jahr die
Stadtkapelle aufgetreten, am Jahresende hatte sie 61 Musiker. Erfreulich war in
diesem Jahr der Zugang von 14 vorwiegend jungen Musikern. Bei der Winterfeier am
18. Dezember ehrte der Präsident des BVK Michael Weber den Posaunisten Ewald
Schneider für 40 Jahre und Alois Graf für 20 Jahre Musizieren im
Bereich der Blasmusik.
Geselligkeit fand in den zurückliegenden Jahren durch Steinbruchfeste bei
Walter Köhler, die erwähnten Ausflüge sowie bei der
jährlichen Winterfeier statt. Für den Jahresabschluss war man
zunächst im Birkenhof, später beim Weingut Klumpp und danach im
Fanfarenheim und DJK-Heim. Zu Probenwochenenden fuhr man einige Jahre zur Burg
Rotenberg. Später wurden diese im Musikerheim Neuthard, in der Musikschule
und der Konrad-Adenauer-Schule durchgeführt. Die früher übliche
Teilnahme am Fasnachtsumzug wurde durch ein Platzkonzert vor dem Rathaus vor
Beginn des Umzuges abgelöst. Selbstverständliche Pflicht war das
Spielen beim Sommertagszug und bei der
Fronleichnamsprozession.
2002 wurde bei der Jahresversammlung am 15. Januar 2002 die bisherige
Vorstandschaft mit Ausnahme des 2. Vorsitzenden im Amt bestätigt. Bei der
Versammlung wurde Rainer Rücker als Nachfolger von Stefan Bieringer, der
nicht mehr kandidierte, zum 2. Vorsitzenden
gewählt.
Die letzte generelle Ausstattung der Kapelle mit blauen Jacken war 1978. Da im
Laufe der Zeit modische und farbliche Veränderungen eingetreten waren, wurde
eine generelle Neubeschaffung erforderlich. Beim Modehaus Frank in Kronau wurden
diese im Februar bestellt, die Lieferung erfolgte im Juli. Das
Frühjahrskonzert hatte den Titel „Musikalisches Deutschland“.
Musik von deutschen Komponisten wurde geboten, Höhepunkte waren die Solisten
Ute Liepold, Klarinette mit dem Concertino Op. 26 von Carl Maria von Weber, Mario
Bader, Posaune mit dem Concertino von Ernst Sachse und Jochen Specht, Xylophon
mit Erinnerung an Zirkus Renz von Gustav Peter. Im Rahmen der Veranstaltung wurde
Harald Ott von Bürgermeister Werner Stark die Landesehrennadel für
seine 25 jährige Vorstandtätigkeit, davon über 20 Jahre 1.
Vorsitzender, verliehen. Im Verlauf des Jahres hatte die Stadtkapelle 17
Auftritte, davon 3 in kleinerer Besetzung. Ein besonderes Ereignis war die
Einladung eines aus 5 Personen bestehenden Volksmusikensembles zur Verabschiedung
von Klaus Bühler als Präsident der Westeuropäischen Union am
5.12.2002 in Paris. Ute Liepold, Klarinette, Mario Bader, Tenorhorn, Stefan
Bieringer, Trompete, Markus Bellm, Akkordeon und Harald Ott, Gitarre musizierten
beim Festakt und wurden von den internationalen Gästen begeistert gefeiert.
Bei der Jahresabschlussfeier im Fanfarenheim am 17.12.2002 wurde Rückblick
auf ein erfolgreiches Jahr gehalten, 7 Neuzugänge standen 2 Abgänge
gegenüber, mit dem Dirigenten hatte das Orchester 64
Mitglieder.
2003 brachte für die Stadtkapelle auf Grund der allgemeinen
wirtschaftlichen Situation einen Einschnitt bei den Finanzen. Der jahrelang von
der Stadt gewährte Zuschuss von DM 7500.-- bzw. € 3830.-- wurde um 10%
abgesenkt. Durch einige Engagements konnte ein Ausgleich erzielt werden, sodass
am Jahresende ein zufriedenstellender Überschuss vorhanden war. Dennoch
zeichnete sich die Gefahr ab, dass auf Dauer der Betrieb des Orchesters nicht
mehr gewährleistet ist, da gestiegenen Aufwendungen die Zurückhaltung
bei bezahlten Auftritten gegenüberstand. „Tierisch drauf“ war
der Titel des Konzerts am 11. Mai 2003, das wieder ein voller Erfolg wurde, 61
Musiker einschließlich Dirigent waren auf der Bühne. Solistisch traten
dabei Michael Schick, Altsaxophon, Martin Stritt, Piccolo-Flöte, Brigitte
Lisk-Hilkenbach, Nicole Bott, Siegfried Baumgärtner und Dr. Dietrich
Hilkenbach, Fagott-Ensemble sowie Ute Liepold, Klarinette hervor. Steffen
Ott sang am Ende des Konzerts dem Dirigenten mit dem von Ute Liepold
gelieferten Text „Kein Schwein ruft mich an...“ ein besonderes
Ständchen. Im Rahmen des Konzertes wurde eine Mitgliederwerbung für
fördernde Mitglieder durchgeführt, 15 Anmeldungen erfolgten. Ein
weiteres Konzert für Kinder, zusammen mit der Musik- und Kunstschule
Bruchsal, unter dem Titel „Musi-Kuss“ war am 12. Oktober im
Rechberg-Saal des BGZ. Begeistert folgten die Kinder und ihre Eltern,
Großeltern, Tanten sowie Onkeln in dem übervollen Saal dem Programm.
Insgesamt trat das Orchester 16 mal bei unterschiedlichen Anlässen auf, die
Nettoeinnahmen hieraus beliefen sich auf € 4415.--. Die Abgänge
von Rudi Liebgott, Tenorhorn, Ute Liepold, Klarinette und Steffen Ott, Posaune im
Laufe des Jahres waren bedeutend. Unser belgischer Freund Herve Vanthieghem
kehrte zurück, er spielt fortan Tenorhorn. Auch sein Sohn Martial kam als
Saxophonist zur Kapelle. Am Jahresende hatte das Orchester 64
Mitglieder.
2004 setzten sich die schon im Vorjahr aufgekommenen Sorgen hinsichtlich der
Finanzen fort. Insbesondere Einnahmen aus Engagements fielen aus. Durch das
Frühjahrskonzert, ein Swingkonzert im Schlachthof und eine
großzügige finanzielle Zuwendung eines anonymen Spenders konnte
das Jahr dann doch noch finanziell zufriedenstellend abgeschlossen
werden.
Stefan Trauth, Trompete, Martin Stritt, Querflöte und Julian Schinzel,
Klarinette verließen uns - somit hatte das Orchester am Jahresende 61
MusikerInnen.
Insgesamt trat die Stadtkapelle 13 mal auf, davon 4 mal mit kleinem Ensemble. Das
Frühjahrskonzert hatte unter dem Titel „Von Flüssen und
Seen“ ein feuchtes Motto. Dieses und das Swingkonzert am 26.9.2004 in der
Eingangshalle des Schlachthofes waren wieder sehr erfolgreich. Am Samstag
10.7.2004 veranstaltete im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit das Orchester
beim Wochenmarkt ein Platzkonzert, das beim zahlreich erschienenen Publikum
großen Anklang fand. Ein Benefizkonzert zu Gunsten der Orgelerneuerung in
der Peterskirche am 5.12.2004 wurde der von einem schrecklichen Unglück
betroffenen Familie unseres Trompeters Stefan Bieringer gewidmet. Es hatte ein
finanzielles Ergebnis von € 750.-- und war auch in musikalischer
Hinsicht ein großer Erfolg.
Bei der Winterfeier am 14.12.2005 wurde der Posaunist Michael Epli vom Bund
Deutscher Blasmusikverbände für 50 Jahre Musizieren im Bereich der
Blasmusik geehrt, bei der Stadtkapelle ist er seit 15.9.1973. Der Bassist und
Fagottist Werner Rohrer gehört der Stadtkapelle seit dem 3. Mai 1954 an, er
wurde vereinsintern für 50 Jahre geehrt. Im weiteren erfolgten Ehrungen
für 25 Jahre für Norbert Epli, Trompete, Alois Graf, Posaune. Für
10 Jahre Mitgliedschaft ehrte der Blasmusikverband Karlsruhe Amy
Brandstäter, Flöte - Mathias Fuchs, Posaune - Hans-Jörg Hirth,
Tuba - Anouk Pinon, Klarinette und Herve Vanthieghem,
Tenorhorn.
2005 begann das neue Jahr mit dem Musizieren beim Neujahrsempfang des
Oberbürgermeister Doll im Rechbergsaal des Bürgerzentrum Bruchsal. Das
Programm enthielt vorwiegend Swing-Musik, dabei wirkte die Sängerin Doris
Pfeff mit. Die bei früheren Neujahrsempfängen aufgestellte Spenden-Tuba
konnte wegen der allgemeinen Spendenaufrufe für die Opfer der asiatischen
Flutkatastrophe nicht eingesetzt werden. Insgesamt hatten wir 15 Auftritte, so
bei der Narrenbaumaufstellung , an zwei verkaufsoffenen Sonntagen, beim
Sommertagszug, Fronleichnamsprozession, Schlossfest, Bahnhofsfest, Martinsumzug,
Volkstrauertag und Weihnachtsmarkt. Besondere Anlässe waren im weiteren die
Mitwirkung beim Deutschen Philatelistentag im BGZ am 23./24.9.2005 und bei der
Offerta in der DM-Arena Karlsruhe am 5.11.2005. Das Uhren-Musical
„Klingende Brücken“ der Schulen wurde bei mehreren
Auftritten von einem Ensemble der Stadtkapelle begleitet. Zwei eigene Konzerte
wurden durchgeführt, am 10. April im BGZ mit dem Titel „Kino
hören“ und am 6. November mit „Rock- und Pop“ unter
Mitwirkung von Sängern und Sängerinnen im Saal der
International-University, beide waren wieder sehr erfolgreich.
18 Musiker und Musikerinnen waren dabei, als die Stadt Bruchsal mit der
französischen Stadt St. Ménéhould das 40-
jährige Bestehen der Partnerschaft feierte. Sowohl eigene, als auch
gemeinsame Auftritte mit dem dortigen Orchester wurden durchgeführt.
Wieder einmal mehr war die Gastfreundschaft und die Kameradschaft mit den
französischen Musikern sehr beeindruckend.
Am 14.6.2005 wurde eine Hauptversammlung mit Neuwahlen durchgeführt. Harald
Ott und Rainer Rücker wurden als 1. und 2. Vorstand erneut bestätigt,
ebenso Matthias Fuchs als Schriftführer. Neu gewählt wurden Britta
Brandstätter als Kassiererin und Nicole Melcher als Jugendvertreterin,
Vertreter von ihr ist Martial Vantieghem. Karla Haust und Brigitte Hilkenbach
sind Notenwarte, Steffen Ott Instrumentenwart, Beisitzer Armin Brunner und
Werner Rohrer, Kassenprüfer Steffen Ott und Michael Epli.
Im Laufe des Jahres ergaben sich Ab- und Zugänge, die sich im Bestand
ausglichen.
Von Walter Köhler mussten wir am 22. August Abschied nehmen, er verstarb
nach einer Operation und mehrwöchigem Koma. Er war 49 Jahre bei der
Stadtkapelle – dabei war er von 1961 bis 1977 als 1. Vorstand und 1986 bis
1993 als 2. Vorstand tätig. Während der gesamten Dauer seiner
49-jährigen Mitgliedschaft war er eine herausragende Persönlichkeit und
brachte sich immer mit ausgewogener Betrachtungsweise und guten Ratschlägen
in die Belange des Orchesters ein. Bei der Trauerfeier am 29.8.2005 in der
Aussegnungshalle des Friedhof Bruchsal verabschiedete sich die Stadtkapelle mit
zwei musikalischen Beiträgen von
ihm.
Die Winterfeier im Fanfarenheim am 20.12.2005 beschloss das erfolgreiche Jahr
2005.
2006 wurden bei der Vorstandssitzung am 28.3.2006 die aktuell anstehenden
Dinge besprochen. Das Frühjahrskonzert am 7. Mai 2006 stand unter dem Titel
„ Das Beste aus 20 Jahren Dirigent Wolfgang Wittke“. Highlights waren
dabei die Solisten Leonid Schick mit „Rhapsody in blue“ von Gershwin
und Melanie Wittke mit dem Gesangsbeitrag „Evita“. Mit dieser
Veranstaltung wurde die hervorragende Leistung des musikalischen Leiters
gewürdigt, der in den zurückliegenden Jahren das Orchester zu einem
guten Klangkörper formte. Der Nachkauf von 11 blauen Jacken mit einem
Kostenaufwand von € 1650.-- wurde beschlossen. Eine Neuformulierung der
Satzung unter Verwendung einer Mustersatzung wurde als notwendig
erörtert.
Finanziell stand das Jahr 2006 unter keinen guten Vorzeichen. Das jeweils
zweimalige Spielen beim verkaufsoffenen Sonntag der Gewerbevereinigung im
März und September fiel schlechtem Wetter zum Opfer. Die von der
katholischen Kirchengemeinde aus Anlass der musikalischen Begleitung der
Fronleichnamsprozession jährlich gezahlten € 150.-- wurde nicht mehr
geleistet und mit einem „Vergelt´s Gott“ beschieden. Ein
für November geplantes Lateinamerikakonzert in den Räumen der
Dragonerkaserne wurde auf Grund der Forderung der Stadt von Gebühren nicht
durchgeführt. Die finanzielle Entwicklung ließ die Befürchtung
aufkommen, dass aus den genannten Gründen der Fortbestand des Orchester
nicht mehr gewährleistet werden kann. Lediglich die Einnahmen aus dem
Konzert, die jedoch in der Vergangenheit durch steigende Kosten des
Veranstaltungsortes Bürgerzentrum und eingeschränkter
Rückvergütung durch die Stadt geschmälert wurden, waren finanziell
als Pluspunkt zu sehen.
Beim Bezirksmusikfest des Musikverein Östringen musizierte die Stadtkapelle
am Nachmittag des 30.Juli 2006. Ein Sommerabendplatzkonzert auf dem
Kübelmarkt wurde am 25.7.2006 durchgeführt.
Ab- und Zugänge glichen sich im Laufe des Jahres beim personellen Bestand
des Orchesters aus.